Ausbildung im Home Office – Geht das?
|Die Pandemie hat alle Arbeitgeber vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Remote Work, Home Office, fehlende Kinderbetreuung – all das galt und gilt es zu meistern.
Auch wird viel über die junge Generation gesprochen, die derzeit einen besonders schweren Einstieg in Studium und Beruf meistern muss. Denn in einigen Betrieben sind wegen der Pandemie leider auch Ausbildungsplätze weggefallen.
Das ist hier bei upjers glücklicherweise nicht der Fall: Unsere Ausbildung „Fachinformatik für Anwendungsentwicklung“ läuft wie gewohnt weiter. Wir suchen übrigens für diesen September noch eine(n) Azubi.
Hier geht’s zur Stellenausschreibung
Wie läuft die Ausbildung derzeit ab, wenn fast alle im Home Office sind? Das haben wir unsere Ausbildungsleiterin Julia Senser gefragt:
„Vom Prinzip her läuft es wie vor der Pandemie auch: Ich gebe die Aufgaben und den Zeitrahmen vor, meine Azubis legen los und präsentieren mir dann ihr Ergebnis. Ich gehe anschließend den Code durch, korrigiere ihn, wenn nötig und gebe Tipps, wie man es besser machen könnte.“
Das klingt ja fast so, als sei da kaum ein Unterschied zu vorher?
„Doch es ist schon etwas ganz anderes und teilweise viel mühsamer, z.B. bei der Fehlersuche im Code. Normalerweise setze ich mich daneben und dann ist der Fehler nach drei Minuten gefunden und ich kann mit der Erklärung anfangen. Jetzt muss ich die Azubis bitten, verschiedene Eingaben zu machen und mir zu sagen, was das System dann ausgibt. Natürlich lernen sie dabei auch, wie ein „Senior“ debuggt, aber nach 30 Minuten geht uns dann schon mal die Puste aus.“
Wie finden es deine Auszubildenden, dass sie jetzt einen Teil ihrer Ausbildung von zu Hause aus absolvieren (können/müssen)?
„Am Anfang fanden sie es natürlich total cool auch von zu Hause aus arbeiten zu können. Vor allem weil sie dann teilweise ihren Mitbewohnern, Geschwistern oder auch Eltern zeigen konnten, was sie schon alles drauf haben. Da waren einige stolz wie Oscar.
Die Begeisterung fürs Home Office legt sich langsam, denn sie vermissen ihre Kollegen.
– Julia Senser, Ausbildungsleiterin bei upjers
Mittlerweile sieht es bei den meisten anders aus, denn sie vermissen einfach ihre Kollegen. Vor allem die gemeinsame Mittagspause, in denen gezockt und viel gelacht wurde – das fehlt ihnen sehr.“
Haben – deiner Einschätzung nach – die Auszubildenden jetzt einen Nachteil durch die Ausnahmesituation wegen der Pandemie?
„Was ich am schwierigsten finde sind tatsächlich die wenigen „Erklär-Stunden“, die ich halte. Normalerweise setzen wir uns dazu alle in mein Büro und dann erkläre ich mit Flipchart, Händen, Füßen und Legosteinen wie Programmierstrukturen aussehen können und versuche die Verbindung von Berufsschule zur Arbeit herzustellen.
Erklär-Stunden über Online-Telefonie sind mühsam, aber notwendig.
– Julia Senser, Ausbildungsleiterin bei upjers
Über Online-Telefonie ist das unfassbar schwer, vor allem weil ich nicht sehen kann, ob in den Gesichtern der Azubis lauter Fragezeichen stehen oder ob der Groschen nun gefallen ist. Das ist auch für mich komisch, weil ich dann einfach weiter spreche und alle zwei Minuten nachfragen muss, ob noch alle bei mir sind.“
Wie versuchst du, die Nachteile durch die Remote-Ausbildung abzufangen?
„Wir haben bei upjers für den Lockdown und die Home Office Phasen eine gesonderte Kommunikationsstrategie entwickelt.
Für mich bedeutet das, dass ich die Azubis nun täglich einmal persönlich anrufe, um den Kontakt aufrecht zu erhalten und meine Unterstützung anzubieten. Da erzählen sie mir nicht nur, was sie gerade alles machen und wo sie Probleme haben, sondern wir reden auch kurz allgemein darüber, wie es ihnen im Lockdown ergeht.
Ich bin daher zuversichtlich, dass mit unseren getroffenen Maßnahmen der Lernerfolg unserer Pandemie-Azubis genau so hoch sein wird, wie für die früheren Auszubildenden. Und das Kennenlernen der Azubis untereinander sowie mit den erfahrenen Kollegen holen wir eben nach, wenn die Situation es wieder erlaubt.“
In unserm Blog haben wir schön des öfteren über unsere Azubis berichtet. Hier kannst du z.B. das erste Kapitel unsereres Azubi-Tagebuchs lesen:
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